Wellington mit Linsen und Reis (vegan)
Dieser vegane Wellington hat es bei uns auf Platz eins unserer Lieblingsrezepte für dieses Jahr geschafft - und das war wirklich nicht einfach, bei all der leckeren Auswahl. Mit diesem Rezept sind wir den Beweis angetreten, dass auch zu festlichen Anlässen wie Weihnachten nicht unbedingt Rezepte mit Fleisch notwendig sind. Und wohlgemerkt: wir sind keine Vegetarier und auch keine Veganer. Wir mögen Fleisch und essen es wohldosiert gerne. Dennoch freuen wir uns immer wieder über leckere Alternativen. Das ist dieses Rezept für veganen Wellington definitiv. Dabei erinnert die Konsistenz seiner Füllung durchaus ein wenig an Hackfleisch. Sie besteht aus Linsen, Reis und winzigen Gemüsestückchen. Für letztere haben wir uns für Möhren, Sellerie und Lauch entschieden. Sie sind für uns klassische Wintergemüsesorten, die einem Gericht viel Aroma verleihen - nicht umsonst gehören sie auch zwingend in eine leckere Gemüsebrühe. Darüber hinaus sind Linsen ein genialer Ersatz für Fleisch und lassen sich hervorragend für Füllungen wie hier oder auch für Frikadellen verwenden.
Welche Linsen solltest du für deinen veganen Wellington verwenden?
Für unseren Wellington haben wir grüne Linsen verwendet, die auf der schwäbischen Alb angebaut werden. Du kannst aber auch Tellerlinsen verwenden. Sie haben eine gute Größe und behalten ihre Form auch nach dem Kochen. Das ist bei roten oder gelben Linsen oftmals nicht der Fall. Sind sie gekocht, sind sie oft so weich, dass sie spätestens nach dem Vermengen mit den übrigen Zutaten unserer Wellington Füllung höchstwahrscheinlich ein Mus wären. Damit kommen Tellerlinsen sowohl in ihrer Konsistenz als auch in ihrer Farbe Hackfleisch am nächsten und geben dem Wellington in Kombination mit Reis definitiv ein wenig “Biss”. Das spricht nicht nur Vegetarier oder Veganer an, sondern ganz bestimmt auch Fleischliebhaber, die einfach einmal etwas neues ausprobieren möchten.
Die richtigen Gewürze für deine Wellington Füllung
Wir finden Gemüse von Natur aus aromatisch. Langsam gegart braucht es für unseren Geschmack oftmals nur noch dezente Würze, die den eigentliche Geschmack unterstreicht. Für unseren Wellington haben wir eine Gewürzmischung aus Oregano, Thymian, Rosmarin und einer Prise Zimt zubereitet. Hinzu kommt ein wenig Tomatenmark. Sie alle geben der Füllung genau die richtige Würze. Mit einer Note Südeuropa, ein wenig Weihnachten und ein wenig Süße aus der Tomate. Das schöne ist auch, dass du so in der Regel auf Gewürze zurückgreifen kannst, die du mit Sicherheit zu Hause vorrätig hast. Ein klein wenig ausgefallener wird es für die Hülle unseres Wellington. Um dem Blätterteig eine leuchtend gelbe Farbe zu geben, würden wir normalerweise Eigelb verwenden. In diesem Fall mischen wir ganz einfach Olivenöl und etwas Kurkuma und Pinseln den Blätterteig mit der Flüssigkeit ein. So leuchtet der Blätterteig nach dem Backen gelb. Der Kurkuma ergänzt das Gericht außerdem geschmacklich dezent und genau richtig.
Du siehst also, für Weihnachten oder auch einen Sonntagabend darf es gerne einmal etwas Besonderes sein. Die Zutatenliste ist länger also sonst. Und auch handwerklich bist du ein klein wenig mehr gefragt. Das betrifft vor allem die letzten Schritte, bevor der “Braten” in den Ofen geht. Damit es hier alles auf Anhieb gelingt, ist es wichtig, dass die Füllung kompakt eingewickelt - wie im Rezept beschrieben - im Kühlschrank ruht. So verdichtet sie sich und lässt sich später besser ummanteln. Nach der Ruhezeit, rollst du den Blätterteig aus und schnappst dir die Füllung. Zunächst belegst du sie mit Wirsingblättern. Nun wird es kurz spannend. Denn die Füllung wird in den Blätterteig eingerollt. Hierzu gibst du den Braten mit Hilfe von Backpapier auf den Teig. Nun faltest du den Teig von beiden Seiten über die Füllung. Am Ende hilft ein wenig Schwung, damit sich die Rolle auf die Blätterteignaht dreht. Und schon hast du es geschafft.
Beim Muster auf der Oberfläche deines veganen Wellington kannst du dich übrigens austoben. Wir haben ein Rautenmuster gewählt. Du kannst aber auch einfach Streifen hineinritzen oder als extravagante Alternative aus weiterem Blätterteig ein paar Sterne ausstechen und diese auf den Rücken des veganen Wellington legen. Dann ist der Wellington aber fertig und es ist Zeit ihn im Ofen zu backen. Währenddessen öffnest du dir eine gemütliche Flasche Rotwein, denn der passt hervorragend zu unserem veganen Wellington, und stößt mit deinen Liebsten an. Lass es dir schmecken!
Rezept für einen veganen Wellington in goldenem Blätterteig mit Reis, Linsen und Gemüsesauce
Zutaten für 4 Portionen
80g Reis z.B. Vollkorn- oder Basmatireis
80g gelbe Linsen
80 g Tellerlinsen
1 kleine Stange Lauch
1 Möhren
1 Stange Sellerie
1 EL Ghee
1 Knoblauchzehe
120g Champignons
1 EL Tomatenmark
1 TL Oregano
1 TL Rosmarin
1 TL Thymian
2 Prisen gemahlener Zimt
0,5 TL Meersalz
Pfeffer
1 EL geschrotete dunkle Leinsamen
2 EL Wasser
4 Wirsingblätter
1 Lage Blätterteig (vegan)
0,5 TL Kurkumapuler
2 EL Wasser
Für die Sauce
1 EL Ghee
1 Möhre
1 Stange Sellerie
1 Lorbeerblatt
2 Nelken
1 Knoblauchzehe
1 TL Tomatenmark
1 gehäufter TL Brühe
250ml Wasser
Außerdem: Rosenkohl
Den Reis nach Packungsanweisung kochen. Getrennt davon auch die Tellerlinsen nach Packungsanweisung kochen. Die benötigen mehr Zeit als die gelben Linsen. Diese 10 Minuten vor Ende der Kochzeit der Tellerlinsen hinzugeben. Ggf. noch etwas Wasser nachfüllen. (Achtung: Am Ende sollten die Linsen sehr weich und das Wasser nahezu vollständig verkocht sein. Andernfalls muss das Wasser abgeschüttet werden).
Lauch von Wurzeln und harten Blättern befreien, der Länge nach halbieren und gründlich waschen, anschließend in sehr feine Ringe schneiden. Möhre schälen der Länge nach vierteln und in sehr feine Scheiben schneiden. Sellerie waschen, von trockenen Enden befreien, der Länge nach vierteln und in sehr feine Scheiben schneiden. Ghee in einen Topf geben und erwärmen, sobald es warm ist, Lauch, Möhren und Sellerie hineingeben und 5 Min. bei geschlossenem Deckel dünsten. Knoblauch von der Haut befreien. Champignons gründlich putzen, halbieren und über die kurze Seite in feine Scheiben schneiden. Tomatenmark und Gewürze in den Topf geben. Knoblauch hineinpressen und alles gründlich vermengen. Nun noch die Pilze hineingeben, vermengen und alles 10 – 15 Minuten bei geschlossenem Deckel und unter gelegentlichem Umrühren bei mittlerer Hitze garen.
Am Ende der Garzeit von Reis, Linsen und Gemüse alle Komponenten miteinander vermengen. Leinsamen und Wasser in einem kleinen Schälchen ebenfalls vermengen und in die Masse rühren. Nun alles auf Backpapier geben und zu einem etwa 5 cm hohen und 25cm langen Körper formen. Diesen kompakt in Backpapier einschlagen und auf einem Teller 30 Minuten im Kühlschrank setzen lassen.
In der Zwischenzeit Wirsingblätter waschen. Wasser zum Kochen bringen und die Wirsingblätter hineingeben. 5 Minuten kochen, anschließend abschütten. Die dicken Strünke aus den Blättern herausschneiden, beiseite legen.
Den Backofen auf 180° Umluft vorheizen und ein Backblech mit Backpapier auslegen. Die Linsenmasse aus dem Kühlschrank nehmen und das Backpapier zur Seite schlagen. Die Oberfläche des Linsenbraten mit zwei Wirsingblättern bedecken. Den Braten wenden und auch die andere Seite mit Wirsingblättern bedecken. Abschließend den Blätterteig auf das Backblech legen und ein wenig ausrollen. Mit Hilfe des ersten Stück Backpapiers den veganen Hackbraten auf den Blätterteig rollen. Den Blätterteig über der Füllung einschlagen und den überstehenden Blätterteig an den Seiten wie bei einem Geschenk einklappen. Zuletzt den Braten mit einem Schupps durch das Backpapier wenden, so dass sich die Nat unten befindet.
Jetzt noch Kurkumapulver und Wasser miteinander vermengen und die Oberfläche des Bratens mit Hilfe eines Küchenpinsels dünn einpinseln. Das gibt ihm während des Backens eine schöne gelbe Farbe. Die Oberfläche leicht rautenförmig einritzen, alles auf mittlerer Schiene in den Ofen schieben und 30 Minuten goldbraun backen
Nun fehlt noch die Sauce. Möhre und Sellerie wie zuvor vorbereiten. Knoblauch von der Haut befreien und in sehr feine Scheiben schneiden. Ghee in einem kleinen Topf erhitzen. Möhren, Sellerie, Knoblauch, Tomatenmark, Lorbeerblatt, Nelken hinzugeben und 10 Minuten unter gelegentlichem Rühren garen.
Brühepulver mit heißem Wasser vermengen und hinzugeben. Alles 15 Minuten köcheln. Am Ende Lorbeerblatt und Nelken entfernen, das Gemüse pürieren. Zum Anrichten den Braten in 3 cm dicke Scheiben schneiden und die Sauce dazu reichen. Dazu passt gebratener oder gekochter Rosenkohl.
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