Affogato mit Kaffee-Eis
Es ist Zeit ein Geständnis zu machen: Wir sind absolute Kaffee “adicts” oder in anderen Worten: Kaffee-Liebhaber. Das heißt nicht, dass wir am Tag unzählige Tassen trinken. Im Gegenteil, meistens ist es genau eine und wenn es hoch kommt, sind es ggf. zwei. Die eine Tasse genießen wir dann aber durch und durch. Sie ist der Moment am Tag, an dem wir einmal durchatmen und Stress, Stress sein lassen.
Im Sommer gesellt sich zum normalen Kaffee das ein oder andere Mal noch ein Affogato, ein Eiscafé, ein Café freddo oder etwas ähnliches. Und bevor du nun ganz verwirrt bist, haben wir eine kleine “Eiskaffee-Kunde” für dich vorbereitet. Am Ende kommt es natürlich immer auf den ultimativen Genuss an. Aber mit diesem Wissen, weißt du zumindest im Urlaub, was dich erwartet.
Affogato: Eigentlich heißt er Affogato al caffè (und nicht “Espresso Affogatto” wie er manchmal fälschlicherweise genannt wird). Affogato ist ein italienisches Dessert. Im Original wird eine Kugel Vanilleeis in eine kleine Tasse oder ein Glas gegeben. Anschließend wird das Eis mit Espresso übergossen. Der ist in der Regel mit Zucker gesüßt und noch heiß. Auf diesem Weg ertrinkt die Eiskugel in dem Espresso (affogare = ertrinken ;-)). In unserem Rezept, das du unten findest, haben wir den Espresso gekühlt. Damit entsteht quasi eine Mischung zwischen Affogato und einem Eiskaffee. Wir mögen es so gerne und für die Fotografie ist es dringend notwendig, den Espresso vorher gut zu kühlen. Den Nachtisch isst du dann genüsslich mit einem kleinen Löffel und trinkst den flüssigen Rest einfach pragmatisch aus der Tasse. Wenn du Lust auf Varianten hast, kannst du die Geschmacksrichtung des Eis variieren. Unser Kaffeeeis passt hervorragend. Es eignet sich aber z.B. auch Haselnusseins.
Caffè freddo: Auch er hat seinen Ursprung in Italien. Während der Affogato jedoch mit Speiseeis zubereitet wird, findest du im Caffèe freddo einfach nur Eiswürfel. Er ist nicht so, wie der Affogato ein Nachtisch, sondern eine angenehme Abkühlung, die in Bars serviert wird. Meistens ist der Kaffee mit gekühltem Wasser verlängert und wird für eine angenehmes Süße ganz nach Geschmack mit Zuckersirup abgeschmeckt.
Eiskaffee: Eiskaffee ist in unseren Eisdielen der absolute Klassiker. Er ist dem Affogato ähnlich. Allerdings ist die Portion in der Regel deutlich größer. Die Basis ist außerdem Kaffee oder ein verlängerter Espresso und nicht ein Espresso. Der Kaffee ist erkaltet und nicht gesüßt, mit ihm wird das Vanilleeis übergossen. Das i-Tüpfelchen ist in der Regel eine gute Portion Sahne und eine Waffel dazu.
Frappé: Er ist vor allem in Griechenland, der Schweiz und Frankreich beliebt. Frappé ist irgendwie auch ein Dessert und irgendwie ein Milchshake. Für einen Frappé nimmst du eine beliebige Sorte Eis und verarbeitest sie mit Milch in einem Mixer.
Es ist also für jeden etwas dabei und die Liste ließe sich sogar noch fortführen. Wir bleiben heute bei unserer Mischung aus Eiskaffee und Affogatto. In die haben wir uns nämlich absolut verliebt.
Affogato Action Shot
Foodstyling
Für die Inszenierung unseres Affogatos haben wir uns für ein dunkles, fast schon monochromatisch (einfarbig) anmutendes Setting entschieden. Wir wollten, dass das Kaffeeeis und die wunderschönen Sektkelche voll zur Geltung kommen.
Gerade bei Foto Shootings, die Eis involvieren, ist eine detaillierte Planung das A und O. Planung in Bezug auf unser Affogato Bild bedeutete, dass wir den Espresso bereits am Vorabend aufgebrüht und über Nacht im Kühlschrank kaltgestellt haben. Macht man das erst am Tag des Shootings, ist der Espresso ggf. noch nicht richtig abgekühlt und das Eis schmilzt schneller. Oder man muss zu lange warten, bis der Espresso kalt ist und in der Zeit ändern sich die Lichtverhältnisse gravierend.
Auch die Eiskugeln haben wir bereits am Vorabend geformt und über Nacht im Tiefkühlschrank richtig aushärten lassen. Das ist ein Trick, den wir immer anwenden, wenn wir Eiskugeln fotografieren.
In den drei kleinen Bildern siehst du, wie wir am Shooting Tag selbst unser Set Schritt für Schritt aufgebaut haben. Die Gläser platzieren wir zuerst und machen ein paar Testshots. Erst wenn beide Gläser an ihrem Platz sind, füllen wir den Espresso ein. Die Idee dabei ist, dass die Gläser anschließend nicht mehr bewegt werden müssen, damit die Flüssigkeit nicht schwappt und so hässliche Schlieren am Rand des Glases hinterlässt. Fehlen nun nur noch die Eiskugeln selber. Dadurch, dass sie so schön ausgehärtet sind, lassen sie sich gut in dem kalten Espresso platzieren. Außerdem hat man etwas Zeit, bis sie anfangen zu schmelzen, die man nutzen kann, um ein paar unterschiedliche Aufnahmen umzusetzen, inklusive Action Shot und Stillleben.
Affogato Bildaufbau
Affogato Making Off
Affogato fertiger Nachtisch
Rezept für Affogato
Zutaten für 2 Gläser Affogato
100 ml Espresso
50 g Kaffeebohnen
250 ml Schlagsahne
250 ml Milch
100 g Zucker
6 Eigelb
1 EL Schokoflocken
Außerdem
Eismaschine
Zubereitung
Den Espresso aufbrühen und in den Kühlschrank stellen. Wenn der Affogato angerichtet wird, sollte der Espresso komplett kalt sein.
In einem kleinen Topf die Schlagsahne und die Milch kurz aufkochen lassen. Die Kaffeebohnen hinzugeben und umrühren. Den Topf vom Herd nehmen und die Kaffeebohnen in der Milch-Sahne Mischung für circa 20 Minuten ziehen lassen.
Eigelbe vom Eiweiß trennen, das Eisweiß anderweitig verwenden. Die Eigelbe zusammen mit dem Zucker in einer Schüssel mit dem Handrührgerät schaumig rühren. Das dauert rund 5 Minuten.
Die Sahne-Milch-Mischung durch ein feines Sieb in einen zweiten Topf gießen und die Kaffeebohnen dabei auffangen. Die Kaffeebohnen können anschließend entsorgt werden. Anschließend alles kurz aufkochen lassen und dann in einem dünnen Strahl unter ständigem Rühren mit dem Schneebesen zur Eigelb-Zucker Mischung geben. Hierbei ganz langsam und behutsam vorgehen, damit das Ei nicht stockt.
Die gesamte Masse über dem Wasserbad erhitzen und dabei beständig mit einem Teigschaber aus Silikon umrühren. Sobald die Masse anfängt fester zu werden und sich beim Rühren ‘Straßen’ bilden, kann der Topf vom Herd genommen werden. Nun den Topf in ein Eisbad stellen und die Masse unter beständigem Rühren etwas herunterkühlen. Die Masse anschließend in die Eismaschine füllen und nach Herstellerangaben zu Eis fertigen.
Für den Affogato, den Espresso aus dem Kühlschrank nehmen und auf Gläser aufteilen. In jedes Glas 1-2 Eiskugeln geben. Mit Schokoflocken verzieren und genießen. Das restliche Eis im Tiefkühlschrank für später aufbewahren.
Tipp 1: Der Kaffeegeschmack im Eis entsteht lediglich durch die Kaffeebohnen, die in der Milch-Sahne-Mischung ziehen. Wenn du den Kaffeegeschmack nicht ganz so intensiv mag, kannst du einfach weniger Kaffeebohnen nehmen.
Tipp 2: Das Eis ist, wenn es aus der Eismaschine kommt, meistens noch recht weich. Im Eiscontainer im Gefrierschrank härtet es dann nach.
Affogato Action Shot
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