Perspektive als Grundlage für deine Bildkomposition
Perspektive ist die Grundlage für deine Bildkomposition. Doch nicht immer macht jede Perspektive gleichermaßen Sinn. Bei einem Blick von oben auf die Teller kann eine vollkommen andere Komposition sinnvoll sein, um den Hero zur Geltung zu bringen, als bei einer Betrachtung aus dem 45 Grad “Winkel” oder bei einem Blick aus Augenhöhe. Warum das so ist und wie du die unterschiedlichen Perspektiven geschickt einsetzt, erklären wir dir in diesem Artikel
Auf Augenhöhe
Für die auf Instagram sehr beliebten Waffel- oder Pfannkuchentürme bietet sich z.B. ein Foto auf Augenhöhe an. Denn nur so kommen die kunstvoll angerichteten Türme mit ihren unterschiedlichen Schichten am besten zur Geltung. Die Perspektive "auf Augenhöhe" eignet sich besonders gut für Gerichte, die ein "Innenleben" haben wie z.B. Burger, Sandwiches, Nachtische und Kuchen mit Schichten oder auch Getränke. Durch den frontalen Blick kommt die Füllung solcher Gerichte extrem gut zur Geltung. Besonders praktisch ist dabei natürlich, dass du nur der Seite, die der Kamera zugewandt ist, besonderes Augenmerk schenken brauchst. Der dann aber um so mehr, da nahezu jedes Detail sichtbar ist. Letzteres liegt auch daran, dass sich der Hero durch die richtigen technischen Kameraeinstellungen sehr schön vom Hintergrund hervorheben lässt.
Bei der Fotografie auf Augenhöhe ist es zudem enorm wichtig, auf Unter- und Hintergrund zu achten, da beide aus diesem Blickwinkel zur Geltung kommen.
Vogelperspektive - der Blick von oben
Noch mehr als die Perspektive auf Augenhöhe begegnen uns die so genannten Flatlays auf Instagram. Das sind die Fotos, die von oben - also aus der Vogelperspektive - fotografiert werden und schon seit längerer Zeit total angesagt sind.
Die Vogelperspektive eignet sich besonders gut für Speisen, die eben kaum Höhe haben. Hierzu zählen zum Beispiel Tartes, Pizza, Flammkuchen, Butterbrote, Sandwiches…du siehst, was wir meinen. Allerdings können solche Motive auch schnell flach wirken. Dies kannst du durch eine entsprechende Bildkomposition umgehen.
Im Bild oben siehst du, dass wir durch unterschiedliche Ebenen wie Tücher, Teller, Waffeln und Beeren zusätzlich Spannung aufbauen konnten. Das Bild wirkt durch diese Elemente nicht mehr flach. Zusätzlich unterstützt der gezielte Einsatz von Licht und Schatten unsere Komposition und erweckt sie zum Leben.
Der 45 Grad Winkel
Du hast dein Essen für ein Foto in einer Schale oder einem Glas angerichtet, aber irgendwie ist es kaum zu sehen, weil es von von den Rändern der Gefäße verdeckt wird. In solchen Fällen eignet sich der 45 Grad besonders gut. In anderen Worten: Der 45 Grad Winkel eignet sich immer dann besonders gut, wenn das Essen von der Seite nicht einsehbar ist.
Tatsächlich ist der 45 Grad Winkel eine unserer Lieblingsperspektiven, da diese Variante eigentlich immer gut funktioniert.
Ein weiterer großer Vorteil an diesem Blickwinkel ist, dass sie von vielen Betrachtern als sehr angenehm empfunden wird, da man auch beim Essen denselben Winkel einnimmt. Der 45 Grad Winkel ist für das Auge beim Essen quasi gelernt.
Genauso wie bei der Perspektive auf Augenhöhe, ist auch beim 45 Grad Winkel der Unter- und Hintergrund zu sehen (Letzterer mit Einschränkungen). Sie benötigen von dir bei der Gestaltung der Komposition ein zusätzliches Augenmerk.
Fazit
Ein allgemein gültiges Regelwerk, wann du welche Perspektive einsetzt, gibt es natürlich nicht. Am Ende ist die Devise “ganz viel ausprobieren und experimentieren”. Nach einer Weile wirst du ein Gespür dafür entwickeln, welche Perspektive sich für welche Kombination aus Gericht und Komposition am besten eignet. Und am Ende ist auch das, wie so vieles in der Fotografie, Geschmackssache.