Quitten - Unser Powerfood für den Herbst

Quitten haben wir relativ spät für uns entdeckt. In der Nachbarschaft haben wir die kleinen knubbeligen Früchtchen früher oft an kleinen strauchähnlichen Bäumen hängen sehen. Und natürlich kannten wir auch Quittengelee - aus dem Glas. Verarbeitet hatten wir Quitten aber bisher nicht. Das hat sich dieses Jahr geändert. Die Besuche auf dem Stuttgarter Wochenmarkt gehören mittlerweile zu unserer festen Routine. Und Quitten gehören im Herbst zum festen Angebot der Standbesitzer. Am Anfang haben wir die gelben Früchte noch ignoriert, doch irgendwann sind sie dann aus Neugierde doch im Einkaufskorb gelandet. Daraus entstanden sind ein paar ganz tolle unkomplizierte Rezepte. Und danach haben sich Quitten eindeutig nach ganz oben auf die Liste unserer liebsten Herbstfrüchte geschmuggelt.

Und da wir außerdem neugierig waren, mit wem wir es hier eigentlich zu tun haben, haben wir ein wenig zu “der Quitte” recherchiert. Was wir dabei herausgefunden haben, ist wirklich spannend. Denn die Quitte ist nicht so unschuldig wie sie scheint.

Die Quitte

Es gibt etwa 200 Quittensorten. Kaum eine von ihnen kann ungekocht gegessen werden. Ursprünglich stammt sie aus der Region rund um die Türkei, Syrien und Afghanistan.

Das Highlight der Frucht sind - neben ihrem Geschmack - ihre Kerne. Denn hier wollen wir dich gleich zu Beginn warnen. Die Quitte ist nicht so unschuldig oder ungefährlich wie man meint. Ihre Kerne enthalten giftige Blausäure. Das Kerngehäuse sollte daher sehr sorgfältig herausgetrennt werden. Wenn möglich solltest du vermeiden die Kerne zu teilen oder auf sie zu beißen.

Auf der anderen Seite ist die Quitte samt ihrer Kerne ein wahres Wundermittel. Sind ihre Kerne unversehrt, können sie bei Atemwegserkrankungen für Linderung sorgen. Das geschieht durch ihre Schleimstoffe. Und das Quittenfleisch selbst enthält viele Mineralstoffe und Spurenelemente wie Natrium, Zink, Eisen, Kupfer und einiges mehr. Hinzukommen Vitamine A, B und C. Und als wäre das nicht genug, sind sie außerdem hochgeradig basisch und haben mit 38 Kilokalorien pro 100 Gramm weniger Kalorien als ein Apfel. Nach dieser Entdeckung müssen wir gestehen, ist die Quitte unser Superfood für den Herbst.

Falls dich diese Frucht nun genauso begeistert wie uns und du dich fragst, wie du sie am besten zubereitest, können wir dir versichern: Das ist ganz einfach. Von den 200 Quittensorten, die es gibt, lassen sich nur wenige roh essen. Zu ihnen zählt z.B. die in der Türkei ansässigen Shirin-Quitte. Daher gehen wir davon aus, dass du deine Quitten entweder kochen, backen oder braten musst. Denn ohne diesen Vorgang sind sie zu hart und durch ihre Gerbstoffe auch recht bitter. Der erste Schritt für die Zubereitung von Quitten ist es, ihren Pelz ein wenig abzureiben und sie dann mit einem Sparschäler sorgäfltig zu schälen. Ihr Fruchtfleisch ist sehr hart und sie lässt sich bei weitem nicht so einfach zerschneiden wie ein Apfel oder eine Birne. Daher halbieren wir sie erst und schneiden anschließend jede Hälfte in vier Spalten. Anschließend solltest du das Kerngehäuse sehr sorgfältig heraustrennen und die Spalten noch einmal waschen.

Die Spalten legst du am besten sofort in eiskaltes Wasser. Ähnlich wie bei einem Apfel, läuft auch das Fruchtfleisch der Quitte sehr schnell an. Durch das Wasser wird das zwar nicht komplett verhindert aber der Prozess verlangsamt.

So…was wollen wir aus dieser Frucht zaubern? Es bieten sich unglaublich viele Optionen an: Marmelade, Kompott, Likör, Chutneys, Quittenbrot, Desserts, Kuchen und so viel mehr. Wir haben uns heute zum Einstieg für eine Art Kompott entschieden. Dazu wird die Quitte in einem Sud gekocht und wird dadurch ein leckeres Topping für Desserts oder auch zum Frühstück.

Du hast Lust auf noch mehr leckere Rezepte mit köstlichem Obst, dann sind unsere Birnen aus dem Backofen definitiv etwas für dich. Schau vorbei!

Bevor es zum Rezept gibt, teilen wir mit dir noch ein paar unserer Quitten Foodstyling Highlights.

Quitten in der Vorbereitung

Quitten werden schnell braun. Geschält müssen sie zügig verarbeitet werden.

Foodstyling

Quitten sind in Sachen Foodstyling super spannend und auch eine kleine Herausforderung. In ihrer rohen Form leuchten die Früchte wunderschön gelb und lassen sich als Stillleben super inszenieren. Das siehst du oben. Schält man sie und schneidet sie an, heißt es “schnell” sein, denn geschälte Quitten werden schneller braun, als man gucken kann. Um das zu verhindern, legst du sie am besten sofort ins kalte Wasser.

Zusätzlich sind Quitten etwas widerspenstig. Sie gehören zwar zum Kernobst, lassen sich aber nicht so gut schneiden und schälen wie Apfel, Birne und Co und auch das Kerngehäuse ist schwierig zu entfernen. Daher ist es nicht ganz einfach sie gleichmäßig und ohne Beschädigungen zu zerschneiden. Wir haben festgestellt, dass das am besten mit einem großen scharfen Messer funkioniert. Zusätzlich empfehlen wir, sie zunächst zu achteln und erst anschließend das Kerngehäuse zu entfernen. Entschädigt für die Mühen wird man, wenn die Quitten gegart werden. Beim Kochen nehmen sie eine wunderschöne orangene Farbe an. Diese kann man noch verstärken, wenn man beim Kochen das Kerngehäuse mit den (unbeschädigten!) Kernen mit in den Topf gibt. Für das Foodstyling haben wir außerdem darauf geachtet, durch Foodprops zu zeigen, was sich alles im Sud verbirgt. Die immer wieder faszinierende Form des Sternanis ist gleichzeitig auch eine kleine Ablenkung, wenn die Quittenspalten einmal nicht ganz so gleichmäßig erscheinen.

Wie du deine Quitten am besten pochierst und was du sonst noch tolles mit ihnen machen kannst, liest du jetzt.

Pochierte Quitten

Sud 1 mit Zimt und Sternanis

Zutaten

  • 2 große Quitten

  • 1 Liter Wasser

  • 2 EL Honig

  • 1 Stange Zimt

  • 3 Sternanis

  • Saft einer halben Zitrone

Zubereitung

Die Quitten schälen, achteln und das Kerngehäuse sorgfältig entfernen (aber noch nicht entsorgen). Wasser, Honig, Zimtstange, Sternanis und Zitronensaft in einem Topf zum Kochen bringen. Die geachtelten Quitten, zusammen mit der Hälfte der Kerngehäuse, in das Honig Wasser legen, Hitze etwas reduzieren und die Früchte 45 Minuten köcheln lassen. Während des Kochvorgangs nehmen die Quitten eine orangene Farbe an.

Pochierte Quitten mit Sternanis und Zimt

Pochierte Quitten zum Fürhstücksporridge

Sud 2 mit Vanille, Pfeffer und Kardamom

Zutaten

  • 2 große Quitten

  • 1 Stange Vanille

  • 500 ml Apfelsaft

  • 500 ml Wasser

  • 2 EL Honig

  • 3 Kardamomkapseln

  • 7 Pfefferkörner

  • 4 Scheiben einer Bio-Zitrone

Zubereitung

Die Quitten schälen, achteln und das Kerngehäuse sorgfältig entfernen (aber noch nicht entsorgen). Vanillestange der Länge nach aufschlitzen und das Vanillemark herauskratzen. Schote und Mark mit dem Apfelsaft, Wasser, Honig, Kardamom, Pfefferkörnern und den Scheiben der Zitrone in eine Topf geben und aufkochen. Die geachtelten Quitten mit der Hälfte der Kerngehäuse hineingeben, die Hitze etwas reduzieren und die Früchte 45 Minuten köcheln lassen.

Die Quitten kannst du entweder noch warm - quasi direkt aus dem Topf - genießen, als Nachtisch zu Joghurt oder Vanilleeis oder auch zum Frühstück z.B. im Müsli.

 

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