6 Tipps gegen kreative Blockaden
Inspiration ist ein sehr persönliches und individuelles Thema. Jeder findet seine Inspiration anders: Mal gibt es Phasen, da sprudelt es nur an Ideen und dann gibt es Zeiten, da lässt die Inspiration auf sich warten. Solche Momente kommen in der Regel dann, wenn man sie am wenigsten gebrauchen kann. Um sich trotzdem geschickt aus der Affäre zu ziehen, haben wir einige unserer Ideen und Gedanken zum Thema Inspiration zusammengestellt. Denn wie immer ist es hilfreich in einem herausfordernden Moment, einige Werkzeuge und Methoden an der Hand zu haben, die einem dabei helfen, die jeweilige Herausforderung zu meistern.
Da “Inspiration” ein unglaublich wichtiges und gleichzeitig umfangreiches Thema ist, haben wir in diesem Artikel lediglich unsere Top 6 zusammengestellt. In der Zukunft werden wir der Frage nach der Inspiration immer einmal wieder auf den Grund gehen. Wie immer freuen wir uns darüber, wenn du uns einen Kommentar hinterlässt oder uns deine Bilder auf Instagram zeigst @klara_and_ida oder #klara_and_ida!
1) Social Media
Social Media - allen voran Pinterest und Instagram - ist für die Food Fotografie ein Quell an mannigfaltiger Inspiration. Gleichzeitig ist es auch ein unglaublicher Zeiträuber. Wer kennt es nicht…aus “nur einmal kurz nachschauen” werden Stunden am Tag, die man sich in den sozialen Netzwerken verliert. Auch wir springen gerne von einem Bild zum nächsten, sammeln wunderschöne Ideen und staunen über die vielen Anregungen, die sich hier finden lassen. Allerdings haben wir festgestellt, dass es fast eine Kunst ist, bei der Suche nach Inspiration gezielt vorzugehen und sich nicht durch Kleinigkeiten ablenken zu lassen. Wir alle stehen oftmals unter Zeitdruck und da kann der Gebrauch von Social Media auch leicht einmal ein Zeiträuber sein.
Unser Tipp: Für uns sind Pinterest und Instagram wunderbare Inspirationsquellen. Jedoch versuchen wir, möglichst gezielt und konzentriert “herumzustöbern” und uns nicht zu sehr in der Welt der sozialen Medien zu verlieren. Wir finden es hilfreich, nach einiger Zeit ganz bewusst den Schalter vom passiven Konsumieren zu ‘selber tätig und kreativ werden’ umzulegen.
2) Die bunte Welt der Magazine und Kochbücher
Auch wenn die sozialen Medien quasi omnipräsent sind und den klassischen Magazinen und Kochbüchern gefühlt sukzessive den Rang ablaufen, müssen wir gestehen, dass wir die klassischen Medien immer noch sehr als Inspirationsquelle schätzen. Besonders spannend finden wir die Auswahl im internationalen Umfeld. Befinden wir uns im Ausland oder am Flughafen, suchen wir ganz gezielt nach solchen '“Foodie” Magazinen, die wir in Deutschland sonst nicht finden. Trends im internationalen Umfeld lassen sich auf diesem Weg schnell entdecken. Zusätzlich geben solche Magazine oft Gedankenanstöße und neue Ideen, die wir zurück zu Hause oftmals zeitnah umsetzen.
Unser Tipp: Du bist gerade auf dem Weg in den Urlaub, geschäftlich unterwegs oder hast Bekannte, die im Ausland leben? Egal wie, aber an “Foodie” Magazine oder Kochbücher aus dem Ausland zu gelangen, ist immer wieder Gold wert, wenn du auf der Suche nach ein wenig zusätzlicher Inspiration bist.
3) Besondere Props führen zu neuen Ideen
Wenn wir ein Bild konzipieren, gehen wir normalerweise von dem Rezept aus. Das Bild baut sich quasi vom Hero aus auf. Doch manchmal ergibt es sich, dass wir gerne mit einem bestimmten Prop arbeiten möchten. Das Bild oben ist hierfür ein Beispiel. Den Stuhl, den du siehst, haben wir lange gesucht und irgendwann durch Zufall auf einem Trödelmarkt gefunden. Wir waren so glücklich endlich fündig geworden zu sein, dass wir ihn natürlich gerne sofort für eines unserer Bilder verwenden wollten. Aus diesem Wunsch heraus ist der oben gezeigte Ingredient Shot entstanden. Wir haben die Birnen schlichtweg auf dem Stuhl drapiert.
Unser Tipp: Auch wenn das Bild normalerweise vom Hero ausgehend konzipiert wird, hilft es uns manchmal, von den Props aus zu denken. Sie geben neuen Anstöße und helfen konzeptionell um die Ecke zu denken.
4) Das Ziel im Blick
Oftmals hilft es uns sehr, bevor wir starten, zu überlegen, was eigentlich unser Ziel ist. Wie soll das Bild am Ende wirken, welche Emotionen soll es hervorrufen und welche Atmosphäre soll es ausstrahlen. Von diesen Überlegungen ergeben sich dann schnell Gestaltungsmöglichkeiten, die die Kreativität anfachen und als Inspiration wirken. Ein Stillleben dient einem anderen Ziel als zum Beispiel eine Szene in der Bewegung verankert ist oder ein menschliches Element gezeigt wird. Auf den Fotos oben siehst du den Kontrast. Unser Ziel war es, eine gemütliche Tischzene nachzuempfinden. Das Bild links gefiel uns schon sehr gut, aber um das Endziel zu erreichen, fehlte uns noch eine Kleinigkeit. Am Ende war es das menschliche Element d.h. die Hände, die die Emailleform in den Händen halten und dem Gast eine Portion vom Birnen Crumble anbieten, das uns ans Ziel geführt hat.
Unser Tipp: Der Weg ist das Ziel aber ohne Ziel gibt es nur selten einen Weg. Es hilft sich vorher zu überlegen, welchen Zweck das Bild hat und welche Emotionen es hervorrufen soll. Mit diesem Ziel im Hinterkopf, kommt die Inspiration oftmals fast von alleine.
5) Ein konkretes Thema als Hilfestellung
Manchmal ist es schon eine Herausforderung ein konkretes Thema für die Foodfotografie zu finden. Die Optionen sind so vielfältig, dass die Entscheidung manchmal schwer fällt. Wir haben im Verlauf der Zeit jedoch festgestellt, dass Inspiration auch aus dem endgültigen Festlegen eines Themas erwachsen kann. Sobald man sich für ein Thema entschieden hat, wird das Thema selbst die Inspirationsquelle.
Unser Tipp: Manchmal kommt Inspiration, wenn man sich thematisch etwas einschränkt, sich auf ein Thema konzentriert und dieses möglichst vielfältig ausarbeitet.
6) Herausforderungen annehmen und Neues wagen
Wir haben gemerkt, dass Inspiration auch aus neuen Gegebenheiten und Herausforderungen erwachsen kann. Manchmal hat man sich vielleicht schon sehr an gängige Handgriffe, Motive oder Gestaltungselemente gewöhnt. In solchen Fällen versuchen wir immer wieder mal, bewusst etwas Neues auszuprobieren und erhalten auf diesem Weg auch neue Ideen und Inspiration. Das kann z.B. mal ein salziges Gericht sein statt etwas Süßem oder mal moody statt hell. So ging es uns z.B. mit dem Bild oben, auf dem du Lammkoteletts siehst. Fleisch zu fotografieren ist eine Herausforderung an sich. Gleichzeitig wird Fleisch abhängig vom Kommunikationskanal kritisch beäugt. Doch ab und zu macht es uns große Freude über die gefühlten Grenzen hinweg zu gehen und zu schauen, ob uns das Ergebnis zufrieden stellt und auch was das Feedback des Umfeldes ist.
Unser Tipp: Für uns ist es wichtig, in Bewegung zu bleiben und regelmäßig über den eigenen Tellerrand hinweg zu blicken.